Iaidô (居合道) ist eine alte japanische Budô-Disziplin. Sie lehrt, in einer einzigen fließenden Bewegung das
Schwert zu ziehen und zu schneiden. Das konzentriert im Idealfall den Kampf auf einen einzigen, alles
entscheidenden Augenblick.
Da man echte Metallschwerter verwendet, wird Iaidô fast ausschließlich ohne Partner, mit “unsichtbarem
Gegner” trainiert.
Man übt in streng festgelegten Formen (Kata), die das Ziehen, Schneiden, Abschlagen des
Blutes von der Klinge und Zurückstecken des Schwertes in verschiedenen Bewegungsabfolgen vereinen.
Wie entstand Iaidô?
Nakayama HakudôDie Anfänge der “Kunst des ersten Schnittes” liegen im Dunkel. Der Samurai Hayashizaki
Jinsuke Shigenobu (1549 – 1621) soll der erste gewesen sein, der seine gesamte Strategie auf die Technik
des Schwertziehens ausrichtete. Er gründete die Schule Hayashizaki Musô Ryû, die in hohem Ansehen bei
den Tokugawa-Shogunen stand und ihr Wissen jahrhundertelang mündlich von Lehrer zu Schüler weitergab.
Mit dem 11. Großmeister kam es zu einer Spaltung der Schule in zwei Zweige, aus denen die heute am
häufigsten praktizierten klassischen Stile des Iaidô hervorgegangen sind: Musô Jikiden Eishin Ryû und Musô
Shinden Ryû.
Seit den 1960er Jahren erstellt und betreut der japanische Kendoverband (ZNKR) ein zusätzliches System
von standardisierten, modernen Trainingsformen.
Die meisten der heute geübten Formen – die oft im Sitzen beginnen – simulieren Reaktionen auf einen
unerwarteten Angriff aus völliger Ruhe heraus. Viele der Prinzipien des Iaidô – Schlichtheit, Achtsamkeit,
Präsenz im Augenblick – stehen in engem Zusammenhang mit dem Zen-Buddhismus.